30/11/2021

Schleimhaut, Schutzbarriere und Immunsystem

Schleimhaut Blogbeitrag

Die Schleimhaut, auch Mucosa genannt, bezeichnet eine Schutzschicht, die die Wände der Hohlorgane, wie z.B. Lunge, Magen oder den Darm auskleidet. Sie befindet sich auch in der Bindehaut, im Nasen- und Mundraum oder auch in den Geschlechtsorganen.

Die Schleimhäute sollen verhindern, dass Erreger (Pathogene wie z.B. Bakterien, Viren, Pilzsporen etc.) in den Körper eindringen; sie sind natürliche Schutzbarrieren. Die Schleimhäute des Menschen sind die erste Barriere zur Außenwelt. Somit sind sie die erste Abwehrlinie gegen Pathogene. Zudem befindet sich ein großer Teil des Immunsytems in der Schleimhaut. Es wird als „Mucosa-assoziiertes lymphatisches Gewebe“ (MALT) bezeichnet. Das MALT besteht aus verschiedenen abgegrenzten Räumen (Kompartimenten). Jedes Kompartiment hat jeweils seine spezifische Immunreaktion. Dazu gehören z.B. die Tonsillen im Rachenraum, der Wurmfortsatz des Blinddarms (Appendix), die Peyersche-Plaques im Dünndarm usw. Schauen wir uns z.B. die Nasenschleimhaut an, sie besteht aus der sogenannten respiratorischen Schleimhaut und ist die erste Schutzbarriere zum Atemtrakt. Täglich atmen wir etwa 20.000 Mal ein und aus. Dabei können bei jedem Atemzug reizende Schadstoffe und zahlreiche Krankheitserreger (Bakterien, Pilze oder Viren) in die Atemwege gelangen. Genau aus diesem Grund ist der gesamte Atemtrakt von einer hochspezialisierten Schleimhaut (respiratorisches Epithel) ausgekleidet, die unsere Atemorgane vor schädlichen Stoffen schützen soll. Anatomie der Schleimhaut Das respiratorische Epithel ist eine Schicht aus spezialisierten Epithelzellen, dem Flimmerepithel und dient der Reinigung der Atemwege. Das Flimmerepithel ist mit Flimmerhärchen ausgestattet, welche permanent in Bewegung sind und für den Abtransport von Schmutz und Schleim zuständig sind. Der Schleim wird von den sogenannten Becherzellen gebildet. Die Becherzellen sind Schleim produzierende Drüsen, die innerhalb eines Epithelverbands liegen. Ohne diese Schutzschicht können Krankheitserreger eindringen und zu Entzündungen führen. Durch permanente Entzündungen (Silent Inflammation) können sich chronische Atemwegserkrankungen (wie z.B. Bronchitis, Asthma oder COPD) manifestieren. Die Becherzellen befinden sich auch im Magen-Darmtrakt. Eine Fehlfunktion kann zu chronischen entzündlichen Darmerkrankungen führen (CED). Die Colitis ulcerosa z.B. ist eine chronische Entzündung der Schleimhaut des Dickdarms, bei der sich Geschwüre in der Darmschleimhaut bilden können. Verschiedene Faktoren wie Genetik, Umwelt, gestörte Darmflora (durch z.B. Medikamente, Fehlernährung) können die Entstehung der CED beeinflussen. Der Begriff „Darm-Lungen-Achse“ beschreibt den Zusammenhang aller Schleimhaut tragenden Organe.

Die Schleimhäute des Menschen sind die erste Barriere zur Außenwelt. Schützen Sie sich!

Schleimhautpflege-Tipps

  • Halten Sie sich nicht zu lange in überhitzten Räumen auf
  • Sorgen Sie, gerade in den Wintermonaten, für eine gute Raumluft, indem Sie immer wieder stoßlüften und kleine Wasserbehälter auf Ihre Heizkörper stellen, um ein angenehmes feuchtes Raumklima zu erzeugen.
  • Auch Duftlämpchen oder Aromadiffussor sorgen für eine gute Raumluft
  • Nasenduschen mit Kochsalzlösung können trockene Nasensymptome lindern
  • Und vor allem - trinken Sie ausreichend im Winter.