Polysorbat 80 ist oft in Produkten enthalten, die als Weltneuheit bezeichnet werden. Polysorbat 80 wird auch als E433 bezeichnet. Es ist ein synthetischer Emulgator, der in Europa als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen ist. Auch in Nahrungsergänzungsmitteln findet man teilweise einen recht hohen Anteil an Polysorbat 80. Eine Humanstudie besagt, dass flüssiges Mizellen-Kurkuma mit Polysorbat 80 eine 185 mal höhere Bioverfügbarkeit als herkömmliches Curcuma longa Pulver besitzt.
[1] Die Bioverfügbarkeit lässt sich auch mit natürlichen Substanzen verbessern. Das bekannteste Beispiel ist Piperin. Hiermit ließ sich bei Menschen und Tieren eine 20 fache Steigerung der Bioverfügbarkeit von Curcuma longa Pulver erreichen. Dies entspricht 2000%.
[2] Es ist richtig, dass künstliches Mizell-Kurkuma eine erhöhte Bioverfügbarkeit hat. Nahrungsergänzungsmittel mit Mizell-Curcuma enthalten jedoch häufig höhere Mengen an Polysorbat 80. Dieses hat die Eigenschaft, dass es leicht natürliche Membranen passieren und in die Zellen eindringen kann. Gerade aufgrund dieser grenzüberschreitenden Eigenschaften ergeben sich jedoch auch entscheidende Nachteile. Einige werden hier genannt. Hierzu zählen:
1. Hemmung der Zellatmung
Durch Polysorbat 80 kam es in einer Tierstudie zu einer Minderung des elektrischen Membranpotentials in den Mitochondrien (Energiekraftwerke) der Zelle. Infolgedessen wurden Zellatmung und ATP-Synthese beeinflusst. Dies führte zu einer geringeren ATP Produktion. ATP ist als universelles Energiemolekül im Körper unerlässlich.
2. Stärkere Bioverfügbarkeit von Umweltgiften
In der gleichen Studie konnte auch gezeigt werden, dass Polysorbat 80 das Umweltgift Phtalat stärker bioverfügbar macht. Phtalat zählt zu den Weichmachern.
[3]3. Beeinflussung der Fortpflanzungsorgane
In einer anderen Studie an Ratten wurden bei den Versuchstieren nach der Verabreichung von Polysorbat 80 die Fortpflanzungsorgane beeinflusst.
[4]4. Störungen der Darmflora, Fettleibigkeit, Metabolisches Syndrom und Leberschädigung
Polysorbat 80 führte bei Mäusen zu einer Störung der mikrobiellen Darmflora. Diese Störung wird mit diversen chronisch entzündlichen Erkrankungen, mit Fettleibigkeit und dem Metabolischen Syndrom in Verbindung gebracht.
[5a] Eine weitere Studie mit Mäusen zeigte darüberhinaus eine Leberschädigung der Tiere.
[5b]Fazit:
Um ein fettlösliches Nahrungsergänzungsmittel wie Kurkuma auch wasserlöslich zu machen und damit die Bioverfügbarkeit zu erhöhen, muss man keine Chemie verwenden. Eine echte Alternative ist Curcuma-Extrakt mit natürlichem Phosphatidylcholin aus Phospholipiden oder die Kombination aus Kurkuma mit dem Bioverstärker Piperin aus schwarzem Pfeffer. Diese natürlichen Bioverfügbarkeits-Verstärker haben den Vorteil, dass die naturgegebenen Grenzen respektiert werden. Neben Polysorbat 80 kursieren übrigens auch andere synthetisch hergestellte Emulgatoren und Stabilisatoren in flüssigen Nahrungsergänzungsmitteln. Hier sollte man sich im Einzelfall genau informieren, bevor man ein Präparat einnimmt.
[1] The oral bioavailability of curcumin from micronized powder and liquid micelles is significantly increased in healthy humans and differs between sexes.[2] Influence of piperine on the pharmacokinetics of curcumin in animals and human volunteers.[3] Food emulsifier polysorbate 80 increases intestinal absorption of di-(2-ethylhexyl) phthalate in rats.[4] Delayed effects of neonatal exposure to Tween 80 on female reproductive organs in rats.[5a] Dietary emulsifiers impact the mouse gut microbiota promoting colitis and metabolic syndrome.[5b] Food Additive P-80 Impacts Mouse Gut Microbiota Promoting Intestinal Inflammation, Obesity and Liver Dysfunction.